Ein Muss für Reisen an der Ostküste ist ein Besuch von Fraser Island. Die größte Sandinsel der Welt erreicht man am besten von den Orten Hervey Bay oder Bundaberg.
Was sind die schönsten Orte auf Fraser Island?
Die meisten Besucher der Insel schauen sich die kristallklaren Seen, den riesigen 75 Mile Beach, den Regenwald bei der Central Station und den Eli Creek an. Hier halten auch fast alle geführten Touren an. Am Strand selbst sollte man nicht unbedingt schwimmen gehen. Es gibt ein paar fiese Rips (Unterströmungen) und hier ist kein Lifeguard weit und breit, falls mal etwas schiefgeht.
Wesentlich entspannter ist es, in einem der Seen zu schwimmen oder im sehr erfrischenden Eli Creek. Auch wenn das hier dann eher planschen als schwimmen ist – so tief ist der nämlich nicht. Man kann sich aber einfach mit der Strömung Richtung Strand treiben lassen, das ist besonders für Kinder ein Riesenspaß.
Was gibt es auf Fraser, das ich auf dem Festland nicht auch sehen kann?
Fraser Island ist in vielerlei Hinsicht einzigartig: Es ist nicht nur die größte Sandinsel der Welt, sondern auch eine Sandinsel, auf der Regenwald wächst. Manche Bäume sind bis zu achtzig Meter hoch. Es ist beeindruckend, wie schnell einen der Dschungel verschluckt.
Dann wären da noch die Dingos, die ebenfalls einzigartig sind, weil es hier keine Hunde gibt und sie sich daher nur untereinander vermehren. Dingos sind keine Hunde und auch nicht mit ihnen verwandt, da sind sich Forscher inzwischen einig.
Auf der Insel gibt es knapp 250 Dingos. Überall weisen Schilder darauf hin, dass man die Tiere auf keinen Fall füttern oder sich ihnen nähern soll. Sie können gefährlich werden und so ist es am besten, wenn Ihr Euch an die Hinweise haltet. Dazu gehört auch, dass man kein Essen mit aus den ausgewiesenen Picknick-/ Campingbereichen nehmen darf. Diese sind meist umzäunt und seit vor einigen Jahren ein kleiner Junge von Dingos getötet wurde, sind die wenigen Unterkünfte der Insel durch Elektrozäune geschützt.
Ängstlich solltet Ihr aber auch nicht sein – es ist wie immer in Australien: Bei all der Schönheit gibt es auch Gefahren. Seid einfach aufmerksam und lest Euch die Schilder gut durch, dann wird schon alles gut gehen.
Leben Aboriginal People auf der Insel?
Leider nein. 1904 wurden die Aboriginals, die hier lebten, auf das Festland zwangsumgesiedelt – “zu ihrem eigenen besten”. Fraser Island wurde über 5.000 Jahre lang von Aboriginals bewohnt, den Butchullas. Ihr Name für die Insel ist K’gari, was Paradies heißt.
2014 entschied der Federal Court, dass das Land traditionellen Landbesitzern gehört und dass sie hier fischen, jagen, sich aufhalten dürfen. Einer der Ranger erzählte mir, dass sie theoretisch wieder hier leben dürften, aber es sei niemand gekommen. Ich habe das noch nicht recherchiert, aber die Insel gehört zum Weltkulturerbe und wie ich Australien und den Umgang mit den Aboriginals kenne, wäre es sicher nicht so leicht wie sich das anhört, sich auf der Insel niederzulassen. Aus den Einnahmen, die der Tourismus nach Hervey Bay und Fraser Island bringt, geht auch kein Anteil an die Butchullas. Fair ist anders.
Übrigens: Es gibt Menschen, die auf der Insel leben und zwar etwa 200. Überwiegend sind das australische Rentner, die hier in der Abgeschiedenheit und Schönheit ihren Ruhestand verbringen.
Was ist die beste Tour für mich?
Es gibt diverse Möglichkeiten, die Insel zu erkunden: Geführte Tagestouren in Gruppen von 12 bis 18 Leuten oder im Jeep zu sechst, zu viert und, und und. Ich denke aber, dass es am schönsten ist, wenn man ein paar Tage Zeit hat und die Schönheit dieser fast unberührten Insel so richtig auf sich wirken lassen kann.
Hier könnt Ihr Euch ebenfalls zwischen organisierten Touren oder einer Selbstfahrertour entscheiden, bei der Ihr einen Jeep leiht und auf der Insel an ausgewiesenen Stellen campen oder in einer der Unterkünfte unterkommen könnt. Es ist für jeden Geldbeutel und Geschmack etwas dabei.
Soll ich mir einen Jeep leihen?
Was das Selbstfahren angeht: Wenn Ihr noch nie einen Wagen mit Allradantrieb im Gelände gefahren seid, überschätzt Euch nicht.
Es ist nicht ganz so easy, denn nicht nur auf dem Strand braucht Ihr den Allradantrieb, sondern auch, um zu den verschiedenen Orten auf der Insel zu kommen und der Weg ist manchmal heftigst ruckelig. Schon mancher Tourist hat auf Fraser blöd aus der Wäsche geschaut, wenn er plötzlich mit einer gebrochenen Achse festsaß.
Was kostet Fraser Island?
Das hängt ganz davon ab, für welche Optionen Ihr Euch entscheidet. Eine Tagestour in einer der größeren Gruppen mit einfacher Verpflegung (Sandwiches, Wasser) gibt es ab 175 Dollar. Beim Jeep gibt es große Unterschiede, je nachdem, ob Saison ist oder nicht und ob Ihr in Hervey Ba anmietet. Unter Umständen kann es deutlich günstiger werden, den Wagen in Brisbane – drei Stunden weiter südlich – zu übernehmen. Am besten vergleicht Ihr da mal ein bisschen.
Was die organisierten Touren angeht Falls Ihr auch in den Whitsunday Islands segeln gehen wollt, lohnt oft ein Kombiticket. Die Touren werden oft zusammen als Gutschein verkauft. Macht Euch aber unbedingt vorher schlau, damit Ihr auch auf einer Tour landet, die zu Euch passt. Nichts ist schlimmer als drei Tage auf einer Insel oder einem Segelboot mit Sauftouristen, wenn man Ruhe haben will oder eben auch umgekehrt.
Wart Ihr auch schon einmal auf Fraser Island? Wie hat es Euch gefallen? Habt Ihr Geheimtipps? Ich freue mich über Eure Kommentare!
Liebe Grüße aus Brisbane, Nina