Townsville in Queensland ist Ausgangspunkt für Touren ins Great Barrier Reef oder nach Magnetic Island – ansonsten haben viele Reisende die zweitgrößte Stadt Queenslands nicht auf dem Zettel. Dabei gibt es hier so viel zu sehen. Hier sind meine Tipps für Euch.
The Strand
An der Strandpromenade kann man die Seele baumeln lassen.
Palmen säumen den Weg – Kakadus und Lorikeet Papageien überall in den Bäumen. Hier lässt es sich gut in den Tag starten, ehe die Hitze überhand nimmt. Ihr könnt hier joggen, einen Kaffee mit Aussicht genießen, Beach Volleyball spielen oder im Rockpool schwimmen.
Warum Ihr in einem Pool schwimmen solltet, wenn Ihr am Meer seid? In Queensland ist von Oktober bis Mai Stinger Season, da sollte man das Schwimmen im Meer sein lassen, wenn man nicht hopps gehen möchte. Ausnahme: Die Bereiche mit Stinger Net oder eben im Ganzkörper Wetsuit. Im nördlichen Queensland gibt es außerdem Salzwasserkrokodile, die ein zusätzliches Risiko darstellen. Allein in Townsville gab es 2015 etwa 60 Sichtungen. Da klingt der Rockpool plötzlich verlockend, oder?
Ein weiteres Highlight sind die riesigen Bäume entlang der Straße – ja, wir sind hier in den Tropen!
Kissing Point
Am Nordende von The Strand, gleich am Rockpool, führt der Weg hinauf zum Kissing Point.
Klingt romantisch? Die Aussicht vielleicht, der Ort selbst erinnert an die australische Beteiligung am zweiten Weltkrieg. Townsville beheimatet übrigens auch die größte australische Militärbasis.
Castle Hill
Ihr wollt Euch auf Reisen fit halten und habt keine Probleme mit tropischer Hitze? Nichts wie rauf auf den Castle Hill! Der Hügel, der fast hoch genug ist um ein Berg zu sein, thront über Townsville und am Morgen joggen und walken fleißige Australier und einige wenige Reisende hier hoch. Auch ein paar Radfahrer treten in die Pedale.
Das ist Euch zu anstrengend? Ihr könnt die etwa drei Kilometer auch mit dem Auto fahren. Oben gibt es ein paar Wege und Ihr habt hier eine 360 Grad Aussicht auf die Umgebung. So schön! Ich bin übrigens mit dem Auto hochgefahren und habe mir fassungslos die pitschnass geschwitzten Sportler angeschaut, die sich da hoch quälten.
Juliette’s Gelateria
Was gibt es schöneres als ganz entspannt eine wunderschöne Aussicht zu genießen?
Richtig, ein Eis dazu! Juliette’s Gelateria ist einfach perfekt. An einem kleinen Vorsprung an der Promenade The Strand gelegen gibt es für australische Verhältnisse äußerst günstiges und wirklich phänomenal leckeres Eis (und was für eine Auswahl!!), leckersten Kaffee und nette Leute. Das Eis schmilzt in der Hitze aber schneller als Ihr es essen könnt. Hier solltet Ihr unbedingt stoppen. Juliette’s hat noch zwei weitere Filialen in Townsville – Juliette’s Espresso und Juliette’s.
Stylish schlafen? Rambutan!
Das Rambutan liegt ganz zentral auf der Flinders Street.
Das selbst ernannte Glampacker eröffnete im April 2015. Alles ist brandneu und sauber. Das Konzept? Günstig schlafen darf schön sein! Ein Dormbett gibt es hier schon ab 24 Dollar, also weniger als 20 Euro und ein Doppelzimmer ab 119 Dollar. Ich habe die erste Nacht im Dorm geschlafen und war alleine im Zimmer (was für ein Glück) und bin dann auf ein Doppelzimmer umgestiegen, als ich beschloss, länger in Townsville zu bleiben.
Auch das Essen im Bar-Restaurant ist wirklich lecker, auch wenn mein Schnitzel mit frischem Kartoffel- und Erbsenpüree eher nach Kantine aussieht. Lasst Euch nicht täuschen.
Es ist aber trotz allem ein Hostel. Der Pool darf bis Mitternacht genutzt werden und am Wochenende ist Poolparty angesagt, da ist dann auch bis Mitternacht die Musik laut.
Die privaten Zimmer haben Klimaanlage und TV, die Dormräume haben ebenfalls Klimaanlage und eigene Badezimmer. Im Dorm muss man – wie in Australien weit verbreitet – das Bett selbst beziehen, im Doppelzimmer ist das bereits erledigt. Was fehlt? Bei der Hitze definitiv ein Kühlschrank im Zimmer, aber da es ja ein Hostel ist, könnt Ihr natürlich die Küche nutzen. Leihgeschirr und einen Mini-Tresor im Kühlschrank gibt es gegen eine Gebühr von 10 Dollar.
Billabong Sanctuary
Nur ein paar Kilometer außerhalb Townsvilles liegt das Billabong Sanctuary. Seit 1985 werden hier australische Wildtiere aufgenommen, die Hilfe brauchen. Wer einmal mit einem Koala oder Wombat kuscheln möchte – das ist nicht an vielen Orten möglich. Hier schon.
Seid unbedingt am Vormittag da, statt das Sanctuary auf eigene Faust zu erkunden. So könnt Ihr ganz kurzweilig von einer Fütterung bzw. Vorstellung zur nächsten mitgehen, lernt sehr viel über die australischen Tier, ihre Lebensräume und auch über die Gefahren und es ist sehr kurzweilig. Zudem erlebt Ihr wache Koalas und einen wachen Wombat sonst schlafen die Koalas ja den Großteil des Tages und Wombats sind nachtaktiv.
Ihr lernt auch viel über Giftschlangen, die in Australien ja zahlreich vertreten sind. Kleiner Exkurs: Auch wenn es nur ein kurzer Fotostopp irgendwo an der Strecke ist – es ist niemals!!! eine gute Idee, in Australien durch hohes Gras zu laufen. Hier gibt es oft Schlangen und Ihr könnt sie nicht sehen. Und solltet Ihr mal gebissen werden: Auf gar keinen Fall auf eigene Faust zum Auto laufen und ins Krankenhaus fahren. Zwar ist schnelle Hilfe wichtig, aber schnell zu sein nützt Euch gar nichts, wenn Ihr Euch dabei viel bewegt oder panisch seid: Das Gift wird nur umso schneller zum Herzen transportiert. Besser: versuchen ruhig zu bleiben, einen Verband anlegen (fest, aber nicht so, dass er alles abschnürt) und auf Hilfe warten. Wichtig auch: Ihr solltet die Schlange beschreiben können, damit das richtige Gegengift gefunden werden kann.
Auch Salzwasser- und Frischwasserkrokodile könnt Ihr hier sehen und lernen, wie schnell und erbarmungslos die großen Salties zuschlagen, nachdem sie ihre Beute in Ruhe ausgespäht haben. Das Krokodil hier auf dem Bild hat Jeremy nicht nur das Futter, sondern gleich die ganze Stange entrissen.
That Place on Sturt
Leckerst frühstücken könnt Ihr im ‘That Place on Sturt’, auf der (wer hätte das gedacht) Sturt Street gelegen.
Das Café ist mehr bei Locals und den Polizisten der benachbarten Wache bekannt als bei Reisenden, also noch ein Geheimtipp. Hier gibt es super leckere Cronuts, Corn Fritters zum Niederknien, Waffeln, hausgemachtes Bircher Müsli und vieles mehr.
Und es öffnet schon um 6 Uhr, was ziemlich cool ist, wenn Ihr am Morgen früh in Richtung Cairns oder Airlie Beach weiterfahren wollt.
Das Great Barrier Riff
Ich war in Townsville nicht im Riff schnorcheln, aber da kann man nicht so viel falsch machen. Wie auch in Cairns, Port Douglas, Airlie Beach und Hervey Bay ist man hier auf Rifftouren spezialisiert und es gibt zahlreiche Anbieter. Solltet Ihr die Küste entlangfahren: Weiter nördlich am Riff sind die schöneren Korallen, weiter südlich (Whitsunday, Ausgangspunkt: Airlie Beach) eher mehr Fische zu sehen.
Fallschirmspringen
Townsville ist einer der Orte, in denen man Fallschirmspringen kann – mit Landung auf dem Strand. Als Asthmatikerin werde ich nicht mitgenommen; springt Ihr doch für mich!
Reef Headquarter
In Townsville gibt es das Reef Headquarter. Hier könnt Ihr alles über das Leben im Great Barrier Reef lernen. Das könnt Ihr übrigens auch jeden Abend um 18.30h etwas günstiger in Cairns, allerdings habt Ihr hier in Townsville natürlich das Aquarium dazu.
So, ich werde jetzt frühstücken und dann meinen Roadtrip fortsetzen. Next Stop: Airlie Beach.
Hier noch ein paar Eindrücke aus Townsville: