Bali, Reiseziele
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Zu Gast auf Bali

Von Kuta nach Ubud

Ich lasse den Ballermann Kuta hinter mir – auf nach Ubud! Nach meinem Start in Indien möchte ich hier weiter Yoga lernen und außerdem zieht mich dieser Ort an – was ich über ihn lese, klingt nach einer guten Atmosphäre.

Ich engagiere einen Fahrer und nutze die Gelegenheit, um noch zwei weitere Orte anzusehen – den berühmten Pura Thana Lot Tempel und die Reisfelder von Jatiluwih.

Noch vor der vereinbarten Zeit um 7.30 Uhr steht Wayan bereit. Er ist 26 und spricht kaum Englisch, aber das macht gar nichts – wir verstehen uns blendend auch mit wenigen Worten und ab und zu schaut er in seine Übersetzungsapp.

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Pura Thana Lot

Innerhalb einer Stunde erreichen wir das wahrscheinlich meist fotografierte Motiv Balis, Pura Thana Lot. Die Touristenmassen pilgern hier abends hin, weil der Sonnenuntergang und die hereinrauschenden Wellen zusammen mit dem Tempel eine wunderschöne Kulisse bieten. Ich habe mich entschieden, meinen Besuch antizyklisch zu planen, in der Hoffnung zwar etwas weniger Postkartenromantik, dafür vielleicht aber eine etwas weniger besuchten Ort zu erkunden. Volltreffer! Es ist fast niemand hier. Wayan, der als Balinese keinen Eintritt zahlen muss – das finde ich mal richtig gut -,bietet an, mich zu begleiten und schnappt sich seine Kamera. Ich freue mich über die Begleitung und los geht’s.

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Wayan erklärt mir, dass die Wellen heute zu hoch sind, wir müssen aufpassen, nicht nass zu werden und bei Flut kann man auch nicht rüber zum Tempel, aber was soll’s? Es ist warm auf Bali, die Füße trocknen wieder.  Besuchen dürfen den Tempel ohnehin nur Gläubige. Thana Lot bedeutet „Land inmitten des Meeres“ wie ich erfahre, und der Anblick des vom Wasser umspülten Tempels, der Geruch des Meeres und das kräftige Rauschen der brechenden Wellen sind wirklich schön, besonders weil ich einen so leeren Ort genießen kann.

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Gegenüber des Tempels weist ein Schild auf die „holy snake“ hin. Wayan erklärt mir, dass ich die schwarzweiße – wie ich hinterher erfahre hochgiftige – Schlange streicheln und mir dabei etwas wünschen soll. Normalerweise mache ich einen großen Bogen um solche Geschichten, aber es wird nicht schaden, also rein in die Höhle. Die arme Schlange will eigentlich immer nur in ihr Loch kriechen, aber das Streicheln lässt sie sich gefallen. Ob mein Wunsch in Erfüllung geht? Das wird meine Reise zeigen.

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Etwa zwei Stunden verbringen wir auf der Anlage. Wayan macht Fotos von mir, ich von ihm, wir haben Spaß, und er lässt mir Zeit, den Ort auch alleine auf mich wirken zu lassen. Gerade rechtzeitig als es etwas voller wird, machen wir uns auf den Weg. An einem Stand kaufe ich noch eine frische Mango, die köstlich schmeckt und in mundgerechten Stücken serviert wird. Die Verkäuferin ist ausgelassen und albert mit mir rum, schenkt mir noch ein paar leckere Snake fruits und dann machen wir uns auf den Weg – die Reisfelder und Ubud warten.

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Jatiluwih

Auf Bali gibt es jede Menge Reisterrassen, die von Hand angelegt werden. Über Kanäle und Wasserleitungen gelangt das Wasser aus Quellen im Gebirge auf die verschiedenen Ebenen der Reisterrassen. Dreimal im Jahr wird der Reis geerntet. Ich freue mich schon auf den Anblick der sattgrünen Terrassen, den ich bisher nur von Bildern und aus dem Fernsehen kenne. Nach nicht einmal zwei Stunden erreichen wir Jatiluwih. Hier wird eine kleine Gebühr – etwa 1,80 Euro fällig, wenn man weiterfahren möchte.

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Wayan erklärt mir, dass die Terrassen ihr sattes, vor Kraft strotzendes Grün erst in der Regenzeit erreichen werden – er findet gerade alles gelb. Ich muss lachen und denke an ‚Per Anhalter durch die Galaxis’ so oft wie er sich über das Gelb ärgert, das in meinen Augen noch immer ziemlich grün ist, auch wenn mir klar ist, was er meint. Gerne hätte ich ein wenig Reis mitgenommen, der hier auch zu kaufen ist, aber wohin damit? Fünf Monate reisen liegen noch vor mir.

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Jatiluwih sind übrigens die Touri-Reisterrassen, was ihrer Schönheit keinen Abbruch tut. Und hier sieht man noch traditionellen Reisanbau, während sonst auf Bali überwiegend mit andern Methoden angebaut wird. Man kann auch um Ubud herum schöne Reisterrassen sehen und soweit mir bekannt ist auch an vielen anderen Orten auf Bali.

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Nach einer kleinen Stärkung – indonesischem Mie Goreng – geht es weiter in Richtung Ubud.

Zu Gast bei Wayans Familie

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Wayan erklärt mir, dass sein Haus auf der Strecke nach Ubud liegt und lädt mich ein, mit ihm und seiner Familie zu essen. Was für eine Gelegenheit, die lasse ich mir natürlich nicht entgehen, auch wenn mir jetzt schon klar ist, dass das zwei warme Mahlzeiten innerhalb kürzester Zeit bedeutet.

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Wayans Zuhause liegt tatsächlich in einem Ort auf der Strecke, leider habe ich den Namen vergessen Hier sind weit und breit keine Touristen zu sehen. Der Empfang ist total nett. Wayans Mutter kommt aus ihrem kleinen Häuschen und will erst einmal ganz viel wissen und auch hier funktioniert die Verständigung ohne eine gemeinsame Sprache. Reisen ist schön. Ich möchte die Gastfreundschaft nicht dadurch strapazieren, das ich meine Kamera auf alles halte, also stellt Euch Wayans Zuhause etwas genauer als auf dem Bild hier so vor: Ein Tor führt in einen Hof, in dessen Mitte ein nach allen Seiten hin offenes Gebäude mit einem schönen Bett steht. An den Decken hängen ein paar kleine Käfige mit Sing- und Ziervögeln.

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Um diesen Mittelpunkt herum gruppieren sich ein paar ziemlich kleine, niedliche und sehr unterschiedliche Häuser. Aus einem kommen nun Wayans Frau und seine sechsjährige Tochter Evy, die zwischen Neugier auf die Besucherin und Scheu hin und her gerissen ist. Nach zehn Minuten sind wir dicke Freunde und Evy sitzt auf meinem Schoß, als wir dann doch fotografieren.

Ich verbringe etwa zwei Stunden mit Wayans Familie. Schwägerin, Tante, den Opa lerne ich kennen. Der Opa ist total cool. Mit nacktem Oberkörper kommt er von der Arbeit und spielt erst Entsetzen, als er mit mir fotografiert werden soll. Fünf Minuten später steht er wie aus dem Ei gepellt vor mir und wir freuen uns beide. Auch Wayans Mutter hat die Gunst des Augenblicks genutzt, um sich umzuziehen. So süß! Wie Wayan mir erzählt, arbeitet sein Großvater noch jeden Tag auf seinem Reisfeld. Er macht einen topfitten Eindruck.

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Die Familie kredenzt mir köstliches Schweinefleisch und Wayan organisiert noch schnell ein paar Drinks, die wie Cola aussehen. Es ist aber ein indonesischer Tee, sehr lecker.

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Am Ende bekomme ich noch einige hausgemachte Leckereien und allerlei liebe Wünsche mit auf den Weg. Was für ein tolles Erlebnis nach der Ballermannatmosphäre in Kuta, wo einfach jeder etwas verkaufen möchte, das man nicht braucht. Von Anfang an ist deutlich zu spüren, dass Wayan mich seiner Familie vorstellt, weil er mich mag und nicht, weil er dafür etwas erwartet. Wieder eine unverhoffte Herzensbegegnung, wie sie einem auf Reisen einfach so geschenkt werden. Danke, Bali. Danke Wayan!

Übrigens: Der Erstgeborene heißt auf Bali immer Wayan, deshalb kommt dieser Name hier sehr häufig vor.

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Eine Stunde später Ankunft im Hotel ‚The Shift’ in Bali. Ein neues, modernes Hotel mit eigenen Yoga Lehrern und einem Konzept, das jeden Berliner Szene-Vegetarier oder –Veganer vor Neid erblassen lassen würde. Ich will mich ja auf Neues einlassen. Aber zum Hotel werde ich einen eigenen Artikel verfassen.

Liebste Grüße aus Bali an Euch!

Hier noch ein paar Impressionen:

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Opfergaben - fast immer mit Süßigkeiten

Opfergaben – fast immer mit Süßigkeiten

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  1. Pingback: Bali – die Reisfelder | gottundbratkartoffeln

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