Schon lange wollte ich bei einem meiner vielen Berlin-Besuche im 25 hours Hotel Bikini Berlin einchecken, aber die Hotelauswahl ist so riesig und für Berlin ist der Preis nicht günstig. Anders als erwartet, wird es dann ein spontaner Besuch und eines ist sicher – nicht mein letzter!
Wie bin ich hier gelandet? Eigentlich sollte es nach Tel Aviv gehen, aber am Flughafen Tegel habe ich die Entscheidung getroffen, nicht zu fliegen, weil es mir gerade nicht so gut geht. Warum könnt Ihr hier nachlesen.
Wenn ich schon nicht nach Israel fliege, will ich es mir gut gehen lassen und da fällt mir das Hotel wieder ein, das immer schon von mir gebucht werden wollte. Gesagt, getan. Kurze Zeit später stehe ich im Eingangsbereich und weiß schon jetzt, dass es mir hier gefallen wird. Weit und breit ist keine Rezeption zu sehen – der Raum ein Statement. Hier hat man die Eigenheiten des kleinen Hochhauses aus den fünfziger Jahren zum Vorteil genutzt. Über acht Meter hoch ist das Atrium, das Galerie-Atmosphäre verströmt.
Das Konzept
Welcome to the jungle! Das 25 hours Hotel Bikini Berlin liegt im Großstadtdschungel Berlins zwischen Kudamm und Berliner Zoo und so ist es auch aus- und eingerichtet. Während die Zimmer, die in Richtung Zoo herausgehen, das Dschungelthema aufgreifen, sind die nach vorne zur Gedächtniskirche hin gelegenen Zimmer sehr urban gehalten.
Alle Zimmerkategorien haben ihren eigenen Charme, wobei die Jungle Rooms mit ihren bodentiefen Fenstern, der Hängematte mit Aussicht und diversen anderen Feinheiten schon sehr verlockend sind.
Für das Design zeichnet Werner Aisslinger verantwortlich. Ein Reiz der 25 hours Hotels ist es, dass kein Haus dem anderen gleicht. Alle greifen den Ort auf, an dem man sich befindet und so weiß man als Gast, was man qualitativ erwarten darf, während das Design an jeder Location neu begeistert.
Neni – Speisen auf hohem Niveau
Auf der 10. Etage liegt das Restaurant Neni. Nicht nur der Rundum-Ausblick auf das Grün des Berliner Zoo und die Gedächtniskirche sorgen für einen Wow-Effekt, man gibt sich hier auch alle Mühe, was das Essen angeht.
Das beginnt morgens beim Frühstück – 21 Euro mögen happig erscheinen, aber selbst wenn man kein großer Esser ist, lohnt es sich, im Hotel zu frühstücken. Ich buche meine Unterkünfte fast ausschließlich ohne Frühstück, weil ich es liebe, mich treiben zu lassen und immer neue Cafés zu erkunden. Da ich platt bin und auch neugierig, mache ich hier eine Ausnahme und komme jeden Morgen gerne wieder.
Es gibt eine riesige Auswahl. Vor der offenen Küche locken warme Leckereien in bunten Le Creuset Kokotten. Im Neni gibt es abends ostmediterrane Küche und auch beim Frühstück finden sich Elemente wieder: Das Shakshuka (ein israelisches Frühstücksgericht auf Basis von Tomaten, Paprika, Chili und mit einem Ei) ist eines der besten, das ich je gegessen habe und das Humus perfekt in Geschmack und Konsistenz. Auch eine Mini-Ausgabe der Berliner Currywurst findet sich – warum nicht? Der Milchreis ist der perfekte Abschluss für Leckermäuler.
Wer es lieber herkömmlich mag, den erwartet eine riesige Auswahl an Müsli-Zutaten, unterschiedliche Brötchen- und Brotsorten und Aufschnitt. Auch frischer arabischer Salat, Lachs und Antipasti locken. Bei dem herrlichen Ausblick frühstücke selbst ich mal in Ruhe.
Frischer O-Saft, alle Teesorten von Samova und frisch zubereitete Fruchtbuttermilch runden das Getränkeangebot ab. Schlechte Nachrichten für Kaffeetrinker: Leider gibt es hier keine tollen Kaffeesorten, hier setzt man auf Nespresso-Kapseln.
Nach dem heldenhaften Frühstück bin ich bis abends satt und kann der Versuchung nicht widerstehen, wieder hoch ins Neni zu fahren. Überhaupt verlasse ich das Hotel selten – dieser Ort ist perfekt, wenn man angeschlagen ist und ohne schlechtes Gewissen oder Langeweile einfach mal in einem kleinen Radius bleiben möchte. Und wenn ich schon nicht in Tel Aviv bin, muss ich ja nicht unbedingt auf die Köstlichkeiten der israelischen Küche verzichten.
Die Auswahl ist sehr gut und ich entscheide mich für zwei Gerichte – man muss ja nicht alles aufessen. Das Sabich muss sein, schließlich handelt es sich hierbei um ein für Tel Aviv typisches Streetfood. Gebackene Aubergine, Humus, Tomatensalsa, Tahina und Ei werden im Laffabrot serviert – hmm. Auch der extra gereichte Humus ist lecker, selbst wenn die Sauce on top mir zu sehr nach Bolognese schmeckt. Pappsatt laufe ich noch einmal um den Block.
Das Herz des Neni ist Haya Molcho. Sie hat das Neni am Wiener Naschmarkt zu einem Genussort gemacht. Die leidenschaftliche Gastgeberin und Köchin und das Team des 25hours haben in der Konzeptphase Tel Aviv kulinarisch erkundet. In der Heimatstadt von Haya Molcho wurden auf Märkten und in Lokalen jede Menge Geschmackserlebnisse gesammelt und für Berlin gefiltert. Die kulinarischen Reiseeindrücke ergeben den ostmediterrane Küche Mix im Neni. Die Einflüsse: persisch, russische, arabisch, marokkanisch, türkisch, spanisch, deutsch und österreichisch.
Ich habe mir gleich mal aus dem Hotel-Kiosk ein Kochbuch von Haya Molcho mitgenommen – ich wollte schon immer wissen, wie man ein leckeres Shakshuka zubereitet und auch die anderen Rezepte klingen super.
Die Woodfire Bakery
Im dritten Stock findet Ihr die Woodfire Bakery mit ihrer gemütlichen News Corner und dem Ausgang zum Bikini Center. Lasst Euch eine Stippvisite hier nicht entgehen – zumindest nicht, solange der unfassbar leckere five Elephant Cheesecake noch im Sortiment ist.
So einen Cheesecake habt Ihr noch nicht gegessen! Der Kuchen wird aus dem gleichnamigen Café bezogen – Vorsicht: Suchtgefahr. Die Kruste schmeckt leicht karamellig und die Konsistenz des Cheesecakes ist zum Niederknien cremig.
Hier könnt Ihr entspannt durch verschiedene Tageszeitungen blättern oder Euch einen Eindruck von den diversen Büchern verschaffen, die um die Ecke im Kiosk erhältlich sind.
Entspannen in der Jungle-Sauna
Auf der 9. Etage gibt es einen kleinen aber feinen Wellbeing-Bereich. Die Jungle-Sauna des 25 hours Bikini Hotel Berlin lädt zum Verweilen ein – aus der Jungle-Sauna blickt man in den Dschungel des Berliner Zoos. So lässt es sich aushalten.
Fitness im 25 hours Hotel Bikini Berlin
Wer es aktiver mag, kann nicht nur im Wellbeing-Bereich trainieren. Kostenlos stellt das 25 hours Hotel Bikini Berlin Leihräder zur Verfügung, mit denen sich nicht nur trainieren, sondern auch Berlin super erkunden lässt. Achtung: Bei gutem Wetter sind diese schnell vergriffen, also sichert Euch rechtzeitig einen der coolen Flitzer.
Wer morgens gerne joggen geht, ist ebenfalls bestens versorgt. In der Jogging Corner stehen Wasser, Handgelenktaschen für Kleingeld etc. und Wasser bereit.
Die Monkey Bar
Ob bei einer Verschnaufpause während des Tages oder abends auf einen Drink nach dem Abendessen – die Monkey Bar mit ihrer tollen Aussicht ist immer gut besucht. Hier mischen sich Hotelgäste, Berliner und Geschäftsleute. Überall gibt es Details zu entdecken und auch alleine ist es hier nett – der Blick schweift immer wieder über das Grün des Berliner Zoos.
Auch Kleinigkeiten aus der Küche des Neni gibt es hier – die Süßkartoffelpommes mit Chilisauce sind ein idealer Snack, der eine Weile satt hält.
Riesige Glasfronten mit sechs Meter hohen, bodentiefen Fenstern bieten von überall eine 360-Grad-Aussicht. Die spektakuläre Dachterrasse, die zu drei Seiten das Gebäude umläuft, zieht immer wieder nach draußen.
25 hours Hotel Bikini Berlin – Fazit
Ich werde wiederkommen. Ich konnte mich hier gut entspannen und habe mich wohl gefühlt. Das Design des Hotels ist wirklich rundum gelungen. Der Service ist überwiegend sehr freundlich, allerdings merkt man, dass kein einheitliches Verständnis von Kundenorientierung herrscht und auch das Wissen über das Hotel sehr unterschiedlich ausgeprägt ist.
Die Zimmer sind klasse und man kann ohne schlechtes Gewissen einige Zeit hier verbringen. Das Wlan ist fix und es stehen UE Boxen zur Verfügung, die man easy mit dem Smartphone verbinden kann, um mit ganz ordentlichem Sound ein bisschen Musik zu hören.
Bei der Rezeption stehen Rechner zur Verfügung, falls man kein eigenes Endgerät mitgebracht hat.
Was für mich widersprüchlich ist: Die Betonung von Nachhaltigkeit über die Verwendung der Kosmetikprodukte von ‘Stop the water while using me!’-Produkten in den Zimmern einerseits und die Verwendung von Nespresso Kapseln für den Frühstückskaffee andererseits. Das Abstellen des Wassers und die nachhaltigen Produkte können auf keinen Fall aufwiegen, welche Mengen an Aluminium-Müll täglich produziert werden. Ich habe mir sagen lassen, dass an einem durchschnittlichen Morgen etwa 150 Kapseln verbraucht werden. 25 hours ist eine Hotelkette und rechnet man das auf alle Orte hoch, ist das Ergebnis traurig. Davon abgesehen schmeckt dieser Kaffee einfach nicht. Da schmeckt der Kaffee bei Spreegold nebenan um Klassen besser.
Abgesehen von diesem Widerspruch empfehle ich das Hotel ohne Einschränkungen. Es ist perfekt gelegen, und eine tolle Anlaufstation, an die man im Laufe eines Tages gerne zurückkehrt. Die Zimmer sind gut isoliert, so dass man Ruhe hat, das Neni ist wirklich toll und auch in der Woodfire Bakery und dem Außenbereich lässt es sich gut entspannen. Die leckeren Drinks in der Monkey Bar runden das ganze noch ab. Daumen hoch!
Transparenz: Dieser Artikel wurde nicht gesponsert. Weder habe ich für meinen Aufenthalt einen Blogger-Rabatt noch andere Vergünstigungen bekommen. Das Hotel hat mich einfach überzeugt, weshalb Ihr meine Begeisterung hier nun teilen könnt.
Und weil es so toll war, hier zum Abschluss noch eine kleine Galerie mit weiteren Eindrücken aus dem 25 hours Hotel Bikini Berlin:
Wow, das sieht echt hammer aus! Vielen Dank für die tollen Fotos – nächstes Mal, wenn ich nach Berlin komme, wäre das erste Wahl für mich