Sydney ist eine Traumstadt. Als ich zum Studium herkam, war es Liebe auf den ersten Blick. Heute, zehn Jahre später, ist das Gefühl nicht weniger stark. Eines meiner Highlights – immer und immer wieder – ist der Bondi to Coogee Walk, den ich Euch heute zeigen möchte…
Sydneys Strände können sich wirklich sehen lassen – wer sich überzeugen möchte und gerne Outdoors unterwegs ist, sollte sich diesen Walk nicht entgehen lassen. Man kann die Strecke auch joggen, ein paar Steigungen und Treppen inklusive. Je nach Tempo braucht Ihr ein bis zwei Stunden für die Strecke – wenn Ihr richtig genießen wollt, nehmt Euch mehr Zeit.
Die Wasserratten unter Euch sollten die Badesachen einpacken; auch wer Angst davor hat, im Pazifik zu schwimmen, kommt hier auf seine Kosten, warten doch etliche vor den Wellen geschützte Rockpools.
Starten könnt Ihr den Walk am Bondi Beach oder eben in Coogee. An jedem der Strände, an denen Ihr vorbei kommt, gibt es Busse, die in Richtung Stadt fahren, so dass Ihr auch jederzeit gut weg kommt, solltet Ihr zu faul sein, an einem Strand kleben bleiben oder vom Wetter überrascht werden.
Also los, starten wir am weltberühmten Bondi Beach!
Sehen und gesehen werden – im Sommer ist der Bondi Beach rappelvoll mit Surfern, Aussies, Touristen – hier kann man einfach mal ein bisschen sitzen und people watching betreiben. Wenn Ihr ein bisschen länger am Strand bleibt, lauft doch mal bis North Bondi. Das Nordende des Strandes hat ein ganz anderes Flair als der Rest des Strandes und einen kostenlosen Rock Pool.
Am Bondi Surf Life Saving Club könnt Ihr mal kurz innehalten. Der älteste Surf Life Saving Club der Welt wurde 1938 auf einen Schlag berühmt, als am 6. Februar am gut besuchten Bondi Beach in kurzer Abfolge drei riesige Wellen auf den Strand trafen, deren Backwash hunderte von Menschen ins Wasser zog. Die Life saver retteten mehrere Hundert Menschen und so starben an diesem Tag, der als Bondi’s Black Sunday in die Geschichte Sydneys einging, nur fünf Menschen.
Am Strand entlang könnt Ihr bis zum Bondi Icebergs laufen. Für 6,50 $ könnt Ihr in den Bondi Baths schwimmen. Das ist ziemlich toll, besonders, wenn der Ozean etwas rauher ist und die Wellen auf den Pool prallen. Schwimmt auf der Außenbahn für das Meerfeeling im Pool. Am Bondi Beach kann man gut und gerne ganze Tage verbringen, aber wir wollen ja weiter.
Ehe Ihr zum Bondi Icebergs kommt, dreht Euch mal um und schaut Euch die Street Art an – wirklich sehenswert! Hier findet Ihr zum Beispiel ein Motiv, das an die Bali Bombings erinnert, bei denen viele Australier ums Leben kamen.
Der Weg führt den Hügel hinauf und so könnt Ihr den Bondi Beach noch einmal in voller Pracht bestaunen. Von hier oben kann man in der Walsaison auch gut mal einen Buckelwal zu Gesicht bekommen – ganz ohne Whale Watching Tour.
Jedes Jahr gibt es am Bondi Beach übrigens die ‘Sculptures by the sea’ Ausstellung. Auf ca. 2 Kilometern Länge werden über 100 Skulpturen ausgestellt. Solltet Ihr gegen Ende eines Jahres in Sydney sein, schaut mal nach – die Kombi aus Kunst und Meer ist wirklich toll!
Weiter geht’s an den Tamarama Beach, der 1,2km vom Bondi Beach entfernt ist. An diesem Strand, der von hohen Klippen umgeben ist, solltet Ihr sehr vorsichtig sein, wenn Ihr schwimmen geht – der Rip (die Unterströmung) ist hier sehr stark, weswegen der Strand häufig für Schwimmer gesperrt ist.
TIPP ZUM SCHWIMMEN IN AUSTRALIEN: Solltet Ihr hier oder an einem anderen Strand einmal in die fiese Situation kommen, in den Rip zu geraten, schwimmt auf keinen Fall dagegen an. Das ist kräftezehrend und bringt Euch dem Strand kein Stück näher – so ertrinkt man. Bewahrt die Ruhe und schwimmt parallel zum Strand. Wenn Ihr aus der Strömung raus seid, könnt Ihr wieder in Richtung Strand schwimmen.
Winken ist übrigens das Zeichen, das Ihr Hilfe braucht. Die Life Guards und Life Saver in Sydney sind wirklich auf Zack, ich habe so viele Male gesehen, wie sie unbedarfte Touristen gerettet haben, aber verlasst Euch nicht darauf, dass ein Strand ja “bewacht” ist. Die Handvoll Helfer muss ein Auge auf so viele Menschen haben. Und – auch wenn Ihr das albern findet – schwimmt zwischen den Fahnen. Das ist der Bereich, der überwacht wird und gleichzeitig der Strandabschnitt mit der geringsten Unterströmung.
Schon 700 Meter weiter erreicht Ihr den Bronte Beach, einen wirklich sehr schönen Strand mit einem der schönsten Rockpools von ganz Sydney.
Im Gegensatz zum Icebergs Pool ist der Pool kostenfrei und auch hier prallen die Wellen auf die Außenwand des Pools und man kann traumhafte Bilder machen oder einfach dort sitzen und den Anblick genießen.
Der Weg führt als nächstes am Waverley Cemetary vorbei, dem wahrscheinlich malerischsten Friedhof Australiens.
Ihr wollt mehr? Nach 2,2 Kilometern gelangt Ihr an den Clovelly Beach, der mehr an einen Pool als an einen Strand erinnert. Dieser sehr geschützte Strand eignet sich besonders zum Planschen, für nicht so sichere Schwimmer und für Familien. Obwohl der Strand ohnehin schon sehr ruhig ist, gibt es auch hier einen großzügigen und kostenlosen Pool.
Von Clovelly sind es dann noch einmal gute zwei Kilometer bis zum Coogee Beach.
Hier könnt Ihr Euch im Rockpool abkühlen oder im Coogee Pavilion in wirklich lässiger Atmosphäre einen Kaffee trinken oder etwas essen.
Ihr habt immer noch nicht genug? Dann nehme ich Euch noch mit an eines meiner Sydney Highlights den Maroubra Beach. Dieser Strand findet sich – völlig zu unrecht – in fast keinem Guidebook, dabei kann er sich wirklich sehen lassen und es mit Bondi aufnehmen (ohne die Menschenmassen). Ich habe ein Jahr lang in Maroubra gelebt und diesen Strand an jedem einzelnen Tag besucht.
Hier könnt Ihr im Pavilion Beachfront Mittag essen. Das Café im blauen Pavilion direkt auf dem Strand gehört meiner Freundin Deanne und ihrer Mutter Shirley.
Vor zehn Jahren habe ich dort gekellnert, um mir auch ein paar kleine Reisen in meinem Studienjahr in Australien leisten zu können und das Frühstück ist immer noch genau so perfekt wie ich es erinnere. Wer es gerne deftig mag: Ordert das Ultimate Breakfast, mein absoluter Favorit!
Daher mein Pro Tipp: Macht den Coastal Walk in umgekehrter Richtung: Fangt in Maroubra mit dem Frühstück an und endet in North Bondi. Von Maroubra nach Coogee muss man ein kleines Stück weg vom Strand an der Straße entlang spazieren, was wohl der Grund dafür ist, dass diese Perle unter den Sydney Stränden nicht Teil des Coastal Walks ist.
Sydney hat noch viel mehr tolle Strände – ich stelle Euch meine Favoriten bald in einem gesonderten Blogpost vor.
Liebe Grüße aus meinem geliebten Sydney, Nina
Hier noch ein paar Eindrücke für Euch: