Australien, Reiseziele
Schreibe einen Kommentar

Abenteuer Australien: Die ultimative Top End Tour

Was für ein geiler Tag! Ich bin noch völlig geflasht! Heute habe ich mir die Ultimate Tour gegeben: Mit dem Wasserflugzeug von Darwin zur Sweet Lagoon. Dann erst mit dem Boot und dann mit dem Speed Boat auf Erkundungstour. Krokodile, Seeadler, Barramundis. Und dann noch der Flug mit dem Helikopter – wirklich ein ultimatives Erlebnis und ein must see auf jeder Top end bucket list!

Ich habe mit mir gehadert, ob ich so viel Geld (695 AUS-$) für einen halben Tag ausgeben möchte – immerhin reise ich ein halbes Jahr und mein Budget ist begrenzt – aber mein Gefühl war richtig: Diese Tour ist jeden Cent wert und ich möchte sie Euch ans Herz legen.

DSC03118 2

Wie der Tag abläuft, hab ich für Euch einmal auseinander genommen, damit Ihr eine gute Vorstellung bekommt.

Anfahrt zum Flughafen Darwin

Pünktlich um 6:30 Uhr werde ich am Hotel abgeholt. Unsere achtköpfige Gruppe wird von Fahrerin Diana bestens unterhalten und zum Flughafen gebracht, wo uns schon Pilotin Emma erwartet, die das Wasserflugzeug fliegt.

Emma

Emma

Mit dem Wasserflugzeug zum Billabong

Floatplane - Boarding

Floatplane – Boarding

Nach ein paar Sicherheitsinstruktionen geht es auch schon los. Ich darf auf den Copiloten Sitz hüpfen und den Funk mithören.

20151215_071559

Die kleine Cessna bringt uns zuverlässig nach oben und die Sicht über Darwin, die Buchten und das satte Grün ist umwerfend. Ich habe schon jetzt ein Grinsen im Gesicht, das ich den Rest des Tages behalten werde.

DSC03030

Nach etwa 20 Minuten fragt Munro über Funk an, wann er uns erwarten darf. Er ist heute unser Bootsführer für den Cyclone Creek und das Airboat.

2015-12-15 20.04.19

Die Landung auf dem Wasser ist ungeheuer sanft. Als wir runtergehen, höre ich ein leichtes Raunen. Vermutlich weil man von hinten nicht sieht, dass die Wasserstraße vor uns liegt. Ringsum stehen die Bäume dicht an dicht. Tiefenentspannt landet Emma, die zwischen funken und Smalltalk mit mir auch noch Zeit hat, ein paar Nachrichten auf dem Handy zu verschicken. So viel Gelassenheit wirkt beruhigend.

Auf dem Boot

Das Billabong (nicht bloß eine Surfer Marke, sondern das Aboriginal Wort für ein Wasserloch oder einen Wasserweg, der hauptsächlich in der Regenzeit mit Wasser gefüllt ist) heißt eigentlich Sweet Lagoon.

DSC03077

Auf dem Boot erwarten uns Bonnie und Munro. Spätestens hier wird klar, dass alle Team Mitglieder ihren Job wirklich gerne machen und sich freuen, uns zu zeigen, was die Natur hier bereithält. Der Empfang ist herzlich und kein bisschen aufgesetzt.

In kürzester Zeit brutzeln Eier und Speck in der Pfanne und es wird erst einmal gefrühstückt. Ehe ich mich dazu geselle, gönne ich mir ein paar Minuten alleine auf dem Dach des Bootes. Unfassbar, wie schön es hier ist. Der Himmel ist strahlend blau, die üppige Vegetation grüner als grün und ich kann mich gar nicht sattsehen. Es ist still hier oben, die anderen essen unten schon, dadurch wird gerade nicht so viel gequatscht und ich kann ganz still die Geräusche genießen. Jede Menge Vögel. Laute, die ich noch nie gehört habe und das sehr, sehr laute Zirpen der Zikaden.

DSC03111

Es ist noch nicht einmal 8 Uhr und es ist schon so warm, dass der Schweiß nur so läuft, aber das ist völlig egal. Ich bin dankbar, dass es trotz Wet Season so ein wunderschöner Tag ist, das hätte auch ganz anders aussehen können.

Einen Toast mit Ei und Speck gönne ich mir dann doch und dann geht das Abenteuer auch schon weiter. Das Boot, auf dem wir frühstücken, fährt durch die Sweet Lagoon los. Von Munro erfahre ich, dass die Tour in ihrer dritten Saison ist und immer populärer wird.

2015-12-15 20.07.25

Ich verkrümel mich wieder aufs Dach. So gesellig ich auch bin, so etwas erlebt man einmal im Leben und ich will jeden Moment einatmen und genießen. Ich bin etwas erstaunt, dass außer mir niemand aufs Dach kommt. Umso besser.

Langsam schieben wir uns durch das Wasser, immer wieder gibt es neues Grün zu sehen, Fische hüpfen und natürlich halte ich schon einmal Ausschau nach Krokodilen. Hier gibt es sowohl Salties (große Salzwasserkrokodile) als auch Süßwasserkrokodile und von Munro weiß ich, dass Otis in diesem Teil der Lagune sein Revier hat. Otis ist ein riesiges Salzwasserkrokodil von etwa fünf Metern Länge und ich würde ihn ja schon gerne einmal sehen. Otis hat aber heute keine Lust. Nun gut, ist ja kein Zoo hier, sondern echte Wildnis.

DSC03051

Eine ganze Weile schippern wir durch die Gegend und dann fahren wir langsam zurück. Inzwischen sind alle fertig mit dem Frühstück und dem Kennenlernen.

Mit dem Speedboat durch den Regenwald

Jetzt heißt es Schwimmwesten an und anschnallen! Wie cool, dass offenbar alle Angst haben, sich einzusauen. Mir ist das völlig wumpe und so sitze ich ganz vorne im Boot und habe freie Sicht auf das, was da kommt.

FB_IMG_1450157365996

Und das hat es in sich. Wir fahren mitten hinein in den Regenwald und die Landschaft verändert sich alle paar Meter. Zunächst stehen da noch dünne, hohe Bäume mit einem ordentlichen Abstand zueinander, doch es wird immer enger und dichter.

DSC03173 2

Knorrige Wurzeln, die bis ins Wasser reichen, Lianen, Palmen – das Ganze wirkt wie eine Filmkulisse und irgendwie erwarte ich jeden Moment, dass Crocodile Dundee, Steve Irwin oder Indiana Jones hinter der nächsten Biegung warten, bis ich ganz realisiert habe, dass das hier wirklich echt ist und ich mittendrin bin im Abenteuer Top End.

DSC03175 2

DSC03133 2

Unterwegs sehen wir einen riesigen Weißbauchseeadler, der majestätisch auf einem der Baumwipfel thront und gelassen auf uns herabschaut.

DSC03130 2

Immer wieder springen Fische und dann werden wir plötzlich langsam. Munro hat das erste Krokodil des Tages für uns erspäht und wir werden noch sehr viele sehen.

DSC03148 2

Hier möchte ich keine Panne haben, schießt es mir kurz durch den Kopf, als wir weiter fahren und mir bewusst wird, wie flach das Wasser an vielen Stellen ist und dass wir durch die engsten Durchlässe zwischen den Bäumen fahren. Der Gedanke ist so schnell weg, wie er gekommen ist. Zu viel gibt es zu sehen, zu riechen und zu fühlen.

DSC03168 2

Es ist Paarungszeit bei den Krokodilen und als wir das nächste Mal neben einer mittelgroßen Krokodildame Halt machen, die uns sehr aufmerksam beobachtet und nicht gerade freundlich wirkt, liegt ein moschusartiger Geruch in der Luft. Munro klärt auf: Mit dem Duft lockt die Dame die Kerle an. Munro kann sich einen blöden Spruch nicht verkneifen: ihm käme das nicht in die Kiste.

2015-12-15 20.12.38 (1)

Etwa eine Stunde cruisen wir so durch den Regenwald halten immer wieder an, entdecken Neues oder werden von Munro darauf aufmerksam gemacht. Das Adlernest, die Früchte einer Palme, die eine bestimmte Taubenart anlocken, die Geräusche bestimmter Vögel, der Unterschied zwischen Krokodil und Alligator: Munro wird nicht müde, uns alles zu erklären und es ist richtig spannend.

DSC03200 2

Zurück am großen Boot wird es Zeit für den Helikopter.

Im offenen Heli Richtung Litchfield

DSC03238 2

Der Heli – eine kleine Robinson – wartet schon auf uns und wir werden in drei Gruppen aufgeteilt. Auch hier ist die Tour wirklich bis ins letzte durchdacht. Ich bin in der letzten Gruppe, aber warten? Von wegen! Mit Munro und dem Speedboat geht es noch einmal los und zwar in die andere Richtung. Diesmal wird richtig Gas gegeben und Munro dreht uns so lange im Kreis, bis wir nicht mehr wissen, wo links und rechts ist. Schlamm und Wasser spritzen nur so durch die Gegend. Mund zu, wenn Ihr die Tour mal macht – der Schlamm schmeckt wirklich widerlich moderig.

DSC03283 2

Kaum sind wir wieder am Boot angekommen, geht es auch schon in den offenen Heli. Eigentlich durfte ich auch hier vorne sitzen, aber einer der Mitreisenden ist noch nie Heli geflogen, also sage ich nichts und nehme mit Katja aus Deutschland, die das Glück hat, in Australien zu leben, hinten Platz. Da der Heli offen ist, ist das auch gut. Zwar kann ich nicht so gute Fotos machen wie vorne, aber hey, das Erlebnis ist genau so intensiv.

DSC03277 2

Wir fliegen über den Regenwald hinweg zu den floodplains des Litchfield Nationalpark. An einigen Steinformationen geht unser Pilot ganz runter für uns, damit wir ein paar Bilder machen können. Alles, ohne großes Aufsehen, unaufgeregt, einfach zum Genießen!

DSC03272 2

Als wir Richtung Boot zurückfliegen, wird es sehr windig, aber sicher und ruhig kommen wir mit dem Heli runter. Zum Ende hin mit kleiner Flugeinlage, Richtig geil!

FB_IMG_1450157361152

Wieder auf dem Boot gehe ich mit Munro aufs Dach. Er hat ein Stück Fisch dabei und lockt damit den riesigen Adler an, der im Sturzflug auf uns zugeschossen kommt und mit seinen Klauen zielgenau den Fisch aus Munros Hand greift. Wow!! Noch nie habe ich ein so schönes Tier so nahe gesehen.

FB_IMG_1450157350334

Auch die Reiher fressen Munro aus der Hand. Der hier freut sich richtig über den abgestaubten Fisch.

Zurück nach Darwin

Jetzt wird es doch ein bisschen hektisch, aber nicht unangenehm. Es zieht ein Sturm auf. Emma will uns sicher zurück nach Darwin bringen und pfeift uns vom Bootsdach.

20151215_111642_resized

Ratzfatz sind wir an Bord des Wasserflugzeugs. Es sind wirklich bedrohliche Wolken, die da aufziehen und wir haben ein paar kleine Turbulenzen, aber Emma ist wieder entspannt und das färbt ab.

Sanft landen wir auf der Piste des Darwin Airport. Ich bin so glücklich, dass ich diese Tour gemacht habe. Das ist ein once in a lifetime Erlebnis und sollte es Euch einmal nach Darwin verschlagen, dann hoffe ich, dass Ihr diese Tour auch macht. Sie ist einfach nur geil.

DSC03048

Oh, und falls Ihr Angst vorm Fliegen in kleinen Flugzeugen oder im Heli habt oder vor Krokodilen: ich hatte auch ein bisschen Schiss, aber das gehört dazu und die Angst ist so schnell vergessen, weil das Team wirklich alles dafür tut, dass man sich sicher und geborgen fühlt und weil das Erlebnis so beeindruckend ist, dass man gar nicht mehr nachdenkt, sondern einfach nur noch fühlt.

20151215_104119

Ich schicke Euch sonnige Grüße aus dem fernen Australien. Morgen geht es für mich mit dem Ghan Train weiter nach Alice Springs und von dort aus zum Uluru oder Ayers Rock.

Bis bald, die Nina

Die Infos zur Tour findet Ihr hier.

DSC03057

DSC03230 2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert