Ich packe meinen Koffer…
Ihr plant eine längere Reise und steht vor der Frage, was Ihr mitnehmen sollt? Ich habe mal für meine anstehende Reise – sechs Monate – probegepackt und da ich schon die ein oder andere Reise hinter mir habe, kommen hier meine Tipps.
Koffer oder Rucksack? Dufflebag?
Zunächst solltet Ihr Euch überlegen, worin Ihr Eure Klamotten für die nächsten Woche oder Monate verstauen möchtet. Ich persönlich verreise bei Kurzreisen wie zum Beispiel Städtetrips oder Dienstreisen meistens mit meinem Nike Trolley. Die meisten längeren Reisen habe ich mit einem Rucksack – zuletzt immer mein Deuter mit 50 + 10 Liter Fassungsvermögen und einem Daypack angetreten.
Bleibt Ihr in einer Unterkunft oder wechselt selten? Fahrt Ihr mit Bus oder Taxi vom Flughafen ins Hotel und zurück? Dann ist ein Koffer vielleicht die richtige Wahl. Wechselt Ihr häufiger den Aufenthaltsort und wisst nicht genau, wie die Transportwege aussehen? Müsst Ihr eventuell auch mal ein Stück mit dem Gepäck laufen? Hier ist ein Rucksack sinnvoll, der – wenn er richtig gepackt ist – angenehm zu tragen ist.
Kleiner Tipp: Kauft einen Rucksack, der zu Euch passt. Euer Rücken wird es Euch danken. Statt online zu bestellen, geht lieber zu Globetrotter oder einem anderen Fachhändler und lasst Euch beraten. Dort zeigt man Euch auch, wie Ihr den Rucksack so einstellt, dass es optimal für Euren Rücken ist. Auch das richtige Packen des Rucksacks will gelernt sein. Intuitiv möchte man die schweren Gegenstände nach unten und die leichten nach oben packen. Sinnvoll für den Rücken ist es aber, leichte Dinge nach unten und schwere in Richtung Rücken zu packen. Die richtige Einstellung, das richtige Packen und das Nutzen der Gurte erleichtern Euch das Tragen sehr. Hielt ich lange für völlig überbewertet und als mir dann mal jemand den Rucksack anständig einstellte, fühlte ich mich um eine halbe Tonne erleichtert.
Ich habe mich für meine kommenden sechs Monate für ein wasserfestes Duffle Bag auf Rollen mit 125 Liter Fassungsvermögen entschieden. Warum? Ich werde sehr häufig meinen Aufenthaltsort wechseln und habe diesmal keine Lust auf Rucksack hinten und Daypack vorne. Das Dufflebag ist sehr leicht. Das Fliegengewicht kombiniert mit dem wirklich großen Volumen wird es mir erlauben, unterwegs ein bisschen zu shoppen, wenn mir der Sinn danach steht. Und das ohne gleich etwas aussortieren oder nach Hause schicken zu müssen. Beim Probepacken heute kam ich auf 15,7 Kilo Gewicht.
Technik – die Qual der Wahl
Hier fällt es mir schwer, Euch eine nicht vollkommen subjektive Empfehlung zu geben. Ich fotografiere sehr gerne und habe ein großes Mitteilungsbedürfnis. Leere Akkus sind für mich der Horror und ich möchte von unterwegs bloggen, weshalb ich so einiges mitnehme. Konkret sind das folgende Geräte und Zubehör:
- Macbook Air, 13 Zoll
- Kindle ebook reader – lange Akkulaufzeit, einfaches Lesen in der Sonne, keine Schlepperei, jederzeit Bücher dazu kaufen
- Samsung Galaxy S5
- Selfie Stick: ich reise allein und ein paar Beweisfotos hätte ich schon gerne
- GoPro Hero 3: hiermit habe ich noch keine Erfahrung, will sie aber bei sportlichen Aktivitäten einsetzen.
- Spiegelreflexkamera Sony alpha 58 + kleines Tele
- Kompaktkamera Canon Ixus 265 (wenn es mal in die Hosentasche passen soll)
- Mini-Stativ: wenn man zum Beispiel nachts die Skyline von Hongkong unverwackelt fotografieren möchte.
- Weltadapter mit USB-Anschluss
- Bose Quiet comfort S25, um auch im Flugzeug oder Bus mal alles auszublenden
- Akkuladegerät mit 10.000 mAh. Damit kann man unterwegs zwei Geräte gleichzeitig aufladen. Super, wenn keine Steckdose in Sicht ist. Das S5 kann man damit zum Beispiel ca. 3,5 mal komplett laden.
- diverse Ersatzakkus und Batterien, SD-Karten
Die Reiseapotheke
Für mich als Asthmatikerin ist die Reiseapotheke unerlässlich, aber auch wenn Ihr topfit und gesund seid, solltet Ihr ein paar Dinge einpacken. Klingt erst einmal unnötig bis lästig, aber Ihr werdet froh sein, wenn Ihr Euch nicht unterwegs auf die Suche machen müsst, falls Ihr doch mal etwas braucht. In Malariagebieten ist eine Prophylaxe oder ein Standbypräparat außerdem unerlässlich.
Der sinnvoll gepackten Reiseapoteke habe ich einen eigenen Artikel gewidmet, den Ihr hier findet: Ein treuer Begleiter – Die Reiseapotheke
Weniger ist mehr
Die richtige Tasche ist gefunden, Technik und Reiseapotheke gepackt und dann stellt sich die Frage, welche Klamotten man packt. Hier gilt: weniger ist mehr.
Während Ihr Papiere und regelmäßig einzunehmende Medikamente nicht vergessen solltet, ist es nicht schlimm, hier mal was zu vergessen. Kleidung bekommt man überall und so ist die Ausrede fürs Shoppen auch gleich parat.
Da meine Tasche ja nun doch ziemlich voll ist, verrate ich Euch, was ich mitnehmen werde:
Klamotten:
- Sonnenbrille
- 2 Bikinis
- 1 Hoodie
- 4-5 Shirts
- 2 Longsleeves
- Tanktops, Unterwäsche und Socken für eine Woche
- 2 Jeans
- 2 lange Sommerhosen
- 1 kurze Hose und 1 Rock
- 1 Ausgeh-Outfit (Das empfehle ich unbedingt. Ihr werdet doch einmal eingeladen oder wollt zum Beispiel in Bangkok in eine der vielen Rooftop Bars, dann möchte man sich ja auch wohlfühlen. Ich setze hier diesmal auf ein schwarzes Kleid (geht immer) und passende Schuhe.
- Lauf-Outfit: Laufen kann man überall. Ob man nun wie ich wie eine belastungsasthmatische Schnecke eher walkt oder wirklich läuft, dafür müssen Klamotten inklusive Laufschuhen mit.
- je nach Reiseziel 1 Daunenjacke: Ich stehe nicht auf Daunenjacken, aber ich habe eine gefunden, die – in eine kleine Hülle gesteckt – minimalen Platz wegnimmt und nicht viel mehr wiegt als eine Tafel Schokolade. Ist es doch mal kalt, bin ich dafür dankbar
- Sneakers, Flipflops
Hygiene/ Beauty/ Pflege
Da müsst Ihr natürlich selbst überlegen, was Euch wichtig ist. Da man auch hier eigentlich alles unterwegs kaufen kann, müsst Ihr nicht viel mitschleppen. Aber gerade wir Frauen sind ja eigen, wenn es um vertraute Produkte geht. Ich finde es immer interessant, wie andere Frauen da rangehen. Es bewegt sich eigentlich immer zwischen den zwei Extremen “Ich muss immer gut aussehen” (Beautycase so groß wie Albanien + Glätteisen und Föhn) und “Ich hab Urlaub, ich seh aus wie ich will!” (nur Sonnencreme dabei). Ich selbst beschränke mich auf die Basics. Mal geschminkt, mal nicht – Hauptsache wohlfühlen:
- kleine Schminktasche mit Basics wie Lidschatten, Eyeliner und Co.
- Sonnencreme
- After Sun
- Zahnbürste, -pasta, -seide
- Haarkur
- Nagelfeile, Nagellack und Co.
- Tiggi Bed Hair für gut riechende und sitzende Haare
- Handwaschmittel
- Reiseföhn
Extras je nach Reiseziel:
Andere Länder, andere Erfordernisse. Je nach Klima, Sprache oder Sicherheit kann manch kleiner Helfer Stress und Nerven sparen.
- eine kleine Taschenlampe (in manchen Ländern sind Stromausfälle fast an der Tagesordnung und wenn Ihr nur ein oder zwei Nächte irgendwo schlaft, findet Ihr Euch so im Dunkeln einfach besser zurecht.
- Moskitonetz für Gegenden mit Malaria- oder Denguerisiko. Gerade wenn Ihr als Backpacker unterwegs seid und die günstigen Hostels ansteuert, ist es sinnvoll, ein eigenes Netz zu packen. Das wiegt nichts und lässt Euch ruhig schlafen.
- Sommerschlafsack: wenn Ihr mal in der Hängematte oder im Zelt schlaft. Auch in warmen Gegenden kann es nachts kühl werden
- Seidenschlafsack. Den hab ich eigentlich beim Backpacken immer dabei. Es kann immer mal vorkommen, dass ein Hostel nicht Eurem Anspruch an Sauberkeit/ Hygiene entspricht und ehe Ihr Euch dann völlig unwohl fühlt oder mitten in der Nacht nach einem alternativen Schlafplatz sucht, legt Euch in den Schlafsack, der nicht viel mehr als eine seidene Hülle ist und schon fühlt sich das besser an – versprochen.
- Wäscheleine: Wenn man länger unterwegs ist und nicht immer alles in die Wäsche geben will, kann man auch mal schnell selbst was durchwaschen. In Hostels gibt es oft Nägel in der Wand, um ein Moskitonetz oder eine Wäscheleine zu befestigen. Für 2 Euro gibt es so ein Ding bei Budni oder dm.
- OhneWörterBuch von Langenscheidt: super, wenn Ihr mit Worten mal nicht weiterkommt und etwas dringend ist. Wenn Ihr nicht gerade in der Pauschaltouristen-Filterbubble bleibt, kann es in Ländern wie Indien oder Thailand schonmal sein, dass das Buch nützlich ist. Ob nun Lebensmittel oder Arzt/ Krankenhaus etc. – die 550 Symbole werden weltweit verstanden.
Mit System packen
Wenn man über einen längeren Zeitraum aus dem Koffer oder Rucksack lebt, kann das Durcheinander schnell nerven. Was auch immer man gerade braucht, befindet sich mit Sicherheit ganz unten im Rucksack und was nun sauber oder schmutzig ist? Hm, mal dran riechen.
Muss nicht sein, oder? Ich habe mich deshalb für viele kleine Taschen entschieden. Schnell hat man die Technik- oder Shirt-Tasche griffbereit, ohne gleich ein großes Durcheinander zu veranstalten. Sehr praktisch sind die Eagle Creek Pack it clean dirty cubes. Von beiden Seiten kann man gefaltete Kleidungsstücke hereinlegen, – während die Seite für die frische Wäsche atmungsaktiv ist, ist die Seite für Schmutzwäsche luftdicht verschließbar. Eine saubere Sache.
Das gehört ins Handgepäck
Es kann immer mal passieren, dass Ihr an einer ganz anderen Destination ankommt als Euer Koffer, daher ist es sinnvoll, ein paar Sachen im Handgepäck zu haben, auf die Ihr keinesfalls verzichten könnt. Und natürlich alles, was Ihr über den Wolken braucht. Bei mir sind das meine Asthma Medikamente, der Reisepass, mein Notebook, mein Kindle, die Kameras, Handcreme, Kaugummis, Kopfhörer und eine Nackenrolle.
Nun aber genug von mir – was sind Eure Tipps? Welche drei Gegenstände müssen bei Euch unbedingt mit? Verratet mir alles!
Immer dabei: Ein leichtes Halstuch/Seidenschal (schützt in vielerlei Hinsicht und lässt sich nass/trocken auch als Kopftuch verwenden), vielleicht auch auch größeres Tuch, das gewickelt als Outfit, sonst als Strandtuch oder auch Sichtschutz nützlich ist und evt. Ohropax, die auch nicht viel wiegen, aber in manchen Situationen sehr kostbar sind!
Viel (Vor)Freude weiterhin!
Da hast Du völlig recht – ich nehme auch immer ein Tuch mit. Die Klimaanlage im Flieger ist manchmal zu kalt und in Indien zum Beispiel nehme ich das Tuch auch, um im fetten Smog ein bisschen die Atemwege zu schützen.