Ein Tag im Parmarth Niketan
Nach einigen Tagen im Ashram fühle ich mich hier schon richtig heimisch und habe Routinen entwickelt. Aber wie sieht so ein Ashram Tag aus?
Nach einigen Tagen im Ashram fühle ich mich hier schon richtig heimisch und habe Routinen entwickelt. Aber wie sieht so ein Ashram Tag aus?
Indien gibt so viele Rätsel auf. Beim Versuch zu begreifen fällt manchmal Lehrgeld an. Überall in Indien sieht man Sadhus. Oder man glaubt, dass es Sadhus sind. Weil man es nicht besser weiß. Sadhu ist Sanskrit und bedeutet guter oder heiliger Mann. Je nachdem, wen man fragt. Sadhus haben allen materiellen Besitz freiwillig hinter sich gelassen und verschreiben sich ganz der Suche nach Spiritualität. Natürlich sehe ich sie auch in Rishikesh. Ein Mann, der wie einer der Sadhus gekleidet ist, ist mehrmals täglich im Ashram zu sehen. Nach einem Spaziergang am Ganges laufe ich ihm in die Arme und er singt für mich. Er hört gar nicht mehr auf und irgendwie ist immer Krishna im Spiel. Das ist schön und befremdlich zugleich und mich beschleicht ein Gefühl des Unwohlseins, das ich wegzuschieben versuche. Echte Sadhus sind eigentlich sehr zurückhaltend und auf sich konzentriert. Man gibt ihnen ein paar Rupien oder etwas zu essen und dann zieht jeder seines Weges. Das hier ist anders und mein schlechtes Gefühl soll mich nicht täuschen. Der Mensch, der mir …
Nach sieben Stunden Fahrt komme ich in Rishikesh an. Es dauert lange, den Moloch Delhi hinter sich zu lassen. Der Verkehr ist unfassbar dicht. Der Ashram Parmarth Niketan liegt am Ostufer des Ganges, der Weg führt über eine Fußgängerbrücke. Zusammen mit einem Porter und seinem Karren mache ich mich auf den Weg. Auf der Brücke: Menschen, Kühe, Affen, Motorroller, Hunde und Handkarren. Die allgegenwärtige Hupe schiebt jeden Fußgänger zur Seite – es gilt das Recht des Stärkeren. Inder lassen sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen, also Kopf zu und ‚go with the flow’.
Dubai war ein einfacher Einstieg in die Weltreise. Aus der Komfortzone einer verwestlichten Stadt in der arabischen Welt geht es weiter auf den indischen Subkontinent. Delhi – die Hölle auf Erden wartet. Mein Respekt ist groß und basiert auf Erfahrung.
Dubai – Stadt der Superlative. Zweieinhalb Tage Stopover auf dem Weg nach Delhi liegen hinter mir. Die Stadt zwischen Wüste und persischem Golf, deren Motto ‘höher, schneller, weiter’ zu sein scheint, macht mir den Einstieg in die Weltreise leicht.