Mit einem ausgewachsenen Salzwasserkrokodil in ein Becken steigen? Nur getrennt durch einen Kunststoffkäfig? Komplett bescheuert denke ich, ehe ich nach Darwin komme und doch bin ich neugierig, also besuche ich die Crocosaurus Cove.
Sie liegt mitten in Darwin. Hier kann man Alligatoren und Krokodilen sehr nahekommen und hier leben die größten in Gefangenschaft gehaltenen Salzwasserkrokodile. Im Cage of Death kann man mit ihnen auf Tuchfühlung gehen, naja fast zumindest.
35 Dollar kostet der Eintritt, der Käfig des Todes kostet 90 Dollar pro Person, wenn man zu zweit ist und 130 Dollar alleine.
J und Chris wollen es wissen. Raus den Klamotten und mit einer Leiter rein in die Röhre, die in der Luft über einem der Becken mit den größten in Gefangenschaft gehaltenen Salzwasserkrokodilen der Welt baumelt. Die beiden Aussies gucken zusammen aus der Röhre und ich bin gespannt, ob man ihnen Respekt oder Angst anmerkt oder ob sie den dicken Max markieren.
Langsam werden die zwei heruntergelassen und das bisher desinteressierte, über fünf Meter lange Krokodil bleibt erst einmal liegen. Wenn man aber genau hinsieht, merkt man, dass es durchaus reagiert. Langsam verändert es die Position seiner Beine und ich bin mir sehr sicher, dass die wachen Augen genau beobachten, was da vor sich geht.
Ein Stück Fleisch dient als Köder, um das Tier in Bewegung zu bringen, doch irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass die zwei Menschen in der Acrylröhre Köder genug gewesen wären.
15 Minuten bleibt man im Cage of Death – während der ersten zehn Minuten kann man das Krokodil beobachten, in den folgenden fünf Minuten wird es gefüttert und kann beim Fressen aus allernächster Nähe beobachtet werden.
Ich muss sagen, es ist schon ziemlich cool, diese riesigen Tiere so nahe zu sehen Die Mitarbeiter sind toll und erklären ganz viel. Fotografin Madeleine aus den Niederlanden nimmt mich mit, so dass ich auch ein paar Bilder ohne Drahtseile, die die Zuschauer über Wasser von den Reptilien trennen, machen kann.
J und Chris haben ihre Krokodilbegegnung sichtlich genossen. J verrät mir, dass er auf der Busfahrt schon überlegt hat, ob er nicht doch Schiss hat, aber die Freude, so nah an ein so imposantes Tier heranzudürfen, überwog dann doch.
Ich schaue noch einigen anderen Wagemutigen zu und denke, dass ich das auch machen würde, aber ich muss ein bisschen aufs Budget schauen und überlege auch noch, ob ich mit dem Wasserflugzeug zum Billabong fliege, in dem sich einige riesige Krokodile in freier Wildbahn tummeln.
Ein paar kleine Krokodile darf ich dann füttern. Wahnsinn, wie aktiv die werden, wenn man ihnen ein bisschen Fleisch vor die Nase hängt.
Wie auch immer – see you later. alligator!
Die Infos zur Crocosaurus Cave findet Ihr hier. Liebe Grüße aus Darwin, Nina
Übrigens könnt Ihr in der Crocosaurus Cave neben den Krokodilen und Alligatoren auch all die giftigen Schlangen Australiens bestaunen. Zudem gibt es ein riesiges Aquarium mit den Rochen, die hier (nur hier auf der Welt) auch im Fluss leben und riesigen Barramundi.