Marokko
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Skoura – Der Ruhe ausgeliefert

Kasbah Dar es Salam, SkouraKasbah Dar es Salam, Skoura

Etwa 40 Kilometer entfernt von der Filmstadt Ouarzazate liegt Skoura. Als ich überlegte, welche Orte in Marokko ich mir ansehen möchte, blieb ich an Skoura hängen. Im Netz fand ich nicht viel über den kleinen Ort mit seinen malerischen Palmenhainen. Mich reizten die Bilder und die Vorstellung, mich mit der Ruhe einer Oase zu konfrontieren. Während die meisten von Euch bei Ruhe wahrscheinlich an Entspannung denken, hat sie für mich auch etwas abschreckendes. Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Unbequeme Fragen zu stellen oder – wie in meinem Fall – sich der Tatsache zu stellen, mit einer knapp siebenjährigen Beziehung gescheitert zu sein.

Ich wollte mich meinen Gefühlen stellen und das hatte ich nun davon. Nach fünf Stunden Busfahrt in Ouarzazate angekommen, fuhr ich den Rest der Strecke mit dem Taxi. In der Kasbah Dar es Salam, meiner Bleibe für die nächsten Nächte, angekommen, stellte ich fest, dass ich der einzige Gast war. Da war sie, die Konfrontation mit der Ruhe und weil die Oase schon auf der Fahrt – es regnete – so gar nicht freundlich und satt grün aussah, kroch ein wenig Panik hoch. Ich saß fest, draußen stürmte und regnete es, eine Kasbah ist von innen ziemlich düster und das schwache Wlan Signal reichte nicht in mein Zimmer. So ungefähr stelle ich mir die Hölle vor. Ich begann mich zu fragen, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, die als Überraschung für meinen Freund geplante Reise alleine anzutreten.  Big Bang Theory sei dank lenkte ich mich dann doch ab und am nächsten Tag sah alles schon ganz anders aus.

Ohne Sturm und mit Sonne sah die Welt wieder fröhlicher aus. Die vom freundlichen Besitzer liebevoll wieder hergerichtete Kasbah war längst nicht fertig, aber sehr charmant und ich entspannte tatsächlich ein wenig mit einem Buch am Pool.

Kasbah Dar es Salam, Skoura

Kasbah Dar es Salam, Skoura

In Skoura kann man nicht wirklich viel machen. Lesen, abschalten, faul sein oder eine Radtour durch die Oase. Ich entschied mich für letzteres. Als ich gerade los wollte, lud mich der Besitzer der Kasbah ein und zeigte mir voller Stolz neue und noch fertigzustellende Zimmer und das geplante Restaurant. Bereits vier Jahre lang baute er an der Kasbah und es war mitreißend und rührend zu sehen, wie wichtig ihm die Fertigstellung seines Traums war und wie viel ihm daran lag, dass sich die Gäste hier wohlfühlen werden. Ich hoffe sehr, dass die Kasbah viele Gäste haben wird. Selten wurde ich so freundlich aufgenommen und so lecker bekocht. Nach der kleinen Führung ging es dann aber mit dem Rad los.

Mit dem Rad über Schotter und durch die Palmenhaine

Mit dem Rad über Schotter und durch die Palmenhaine

Vorbei an Dattelpalmen, riesigen Olivenbäumen über eine freie Schotterpiste mit Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges. Einfach los, ohne Plan. Stundenlang fuhr ich durch die Gegend und schaffte es tatsächlich, mich in der Palmerie zu verirren. So groß ist Skoura dann aber nicht und ausgepowert und hungrig kam ich irgendwann wieder bei meiner Unterkunft an, in der inzwischen auch ein sehr nettes norwegisches Ehepaar untergekommen war, mit dem ich zu Abend aß.

Der Ortskern von Skoura

Der Ortskern von Skoura

Unterwegs in den Palmengärten

Unterwegs in den Palmengärten

Ich entschied, mir am nächsten Tag in Ouarzazate ein Auto zu leihen und nach Merzouga zu fahren. Nach einem entspannten Frühstück ging es los.

Kasbah Dar es Salam

Kasbah Dar es Salam

In der Oase

In der Oase

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