Indien: Was sind zehn Euro wert?
Was wird meine Reise kosten? In welchem Land ist es besonders günstig? Und was sind eigentlich zehn Euro wert?
Was wird meine Reise kosten? In welchem Land ist es besonders günstig? Und was sind eigentlich zehn Euro wert?
Rishikesh ist ein Ort zum Ankommen. Hauptsaechlich bei sich selbst. Hier ist Entschleunigung angesagt – genau das, was ich hier zu finden hoffte. Yoga, fruehstuecken, noch mehr Yoga, spazieren, tolle Menschen kennenlernen. Hier kommen meine Tipps fuer Rishikesh.
Nach einigen Tagen im Ashram fühle ich mich hier schon richtig heimisch und habe Routinen entwickelt. Aber wie sieht so ein Ashram Tag aus?
Indien gibt so viele Rätsel auf. Beim Versuch zu begreifen fällt manchmal Lehrgeld an. Überall in Indien sieht man Sadhus. Oder man glaubt, dass es Sadhus sind. Weil man es nicht besser weiß. Sadhu ist Sanskrit und bedeutet guter oder heiliger Mann. Je nachdem, wen man fragt. Sadhus haben allen materiellen Besitz freiwillig hinter sich gelassen und verschreiben sich ganz der Suche nach Spiritualität. Natürlich sehe ich sie auch in Rishikesh. Ein Mann, der wie einer der Sadhus gekleidet ist, ist mehrmals täglich im Ashram zu sehen. Nach einem Spaziergang am Ganges laufe ich ihm in die Arme und er singt für mich. Er hört gar nicht mehr auf und irgendwie ist immer Krishna im Spiel. Das ist schön und befremdlich zugleich und mich beschleicht ein Gefühl des Unwohlseins, das ich wegzuschieben versuche. Echte Sadhus sind eigentlich sehr zurückhaltend und auf sich konzentriert. Man gibt ihnen ein paar Rupien oder etwas zu essen und dann zieht jeder seines Weges. Das hier ist anders und mein schlechtes Gefühl soll mich nicht täuschen. Der Mensch, der mir …
Nach sieben Stunden Fahrt komme ich in Rishikesh an. Es dauert lange, den Moloch Delhi hinter sich zu lassen. Der Verkehr ist unfassbar dicht. Der Ashram Parmarth Niketan liegt am Ostufer des Ganges, der Weg führt über eine Fußgängerbrücke. Zusammen mit einem Porter und seinem Karren mache ich mich auf den Weg. Auf der Brücke: Menschen, Kühe, Affen, Motorroller, Hunde und Handkarren. Die allgegenwärtige Hupe schiebt jeden Fußgänger zur Seite – es gilt das Recht des Stärkeren. Inder lassen sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen, also Kopf zu und ‚go with the flow’.
Dubai war ein einfacher Einstieg in die Weltreise. Aus der Komfortzone einer verwestlichten Stadt in der arabischen Welt geht es weiter auf den indischen Subkontinent. Delhi – die Hölle auf Erden wartet. Mein Respekt ist groß und basiert auf Erfahrung.
Von Jodhpur nach Jaisalmer fahre ich mit dem Bus, der immer voller wird. Der Herr hinter mir ist passionierter Betelkauer und rotzt in regelmäßigen Abständen seinen roten Schnodder aus dem Fenster und – weil er ziemlich unmotiviert zielt und den Fahrtwind nicht bedenkt – mir in den Nacken.
Mit Sushi und Anke teile ich mir die Fahrt nach Jodhpur. Erster Halt ist nach ca. 2,5 Stunden das Fort von Kumbhalghar. Seit 2013 ist das Fort als Weltkulturerbe gelistet. Die zweitgrößte Festungsanlage Rajasthans hat eine 36 Kilometer lange Mauer und ruht beeindruckend auf einem Hügel, von dem sich ein wunderschöner Ausblick bietet. Eine Stunde lang erkunden wir das Fort, ehe wir nach Ranakpur weiterfahren.
Mit dem Flieger geht es von Mumbai nach Udaipur. Auf der Fahrt zum Flughafen ist es schön zu sehen, wie Mumbai erwacht. Mein Fahrer stoppt erstmal und lädt mich auf einen Chai ein. Er erzählt mir auch noch mehr über das Durga Puja Festival. Neun Tage dauert es, sagt er, und viele Hindus fasten während dieser Zeit und tragen keine Schuhe. Nach den neun Tagen fahren viele etwa 200 Kilometer zu einem Tempel. Welcher das ist, verstehe ich nicht.
Taj Mahal Palace and Tower Indien – gereizt hat mich der Subkontinent schon lange. In Australien schenkte mir dann ein Mitbewohner das Buch Shantaram und spätestens nachdem ich dieses aufgesaugt hatte, stand für mich fest: Ich muss irgendwann nach Indien. 2010 – fünf Jahre später – ist es dann so weit. Knapp vier Wochen Indien liegen vor mir und meinem Rucksack. Mit ein paar Tagen Zwischenstopp in Istanbul fliege ich nach Mumbai.