Den Artikel hab ich schon in Australien geschrieben, war aber noch unschlüssig, ob ich ihn wirklich – so ungefiltert verfasst – veröffentlichen mag. Aber ja, ich mag.: Ich muss mir da mal was von der Seele schreiben. Ich spüre in Gesprächen und beim Austausch über Social Media immer wieder diese Erwartungshaltung, dass mir die Sonne aus dem Arsch scheinen muss, weil ich gerade etwas tue, was für viele Menschen ein Leben lang ein Traum bleiben wird. Ich habe sechs Monate frei vom Job, mein Gehalt läuft weiter, weil ich es vorher auf einem Lebensarbeitszeitkonto ansparte und ich sehe Orte, die wunderschön sind und treffe wunderbare Menschen. Sammle jeden Tag neue Eindrücke, lerne, sauge auf. Da muss man jetzt aber bitte glücklich sein! Muss ich? Muss ich nicht! Bin ich einen Großteil der Reisezeit und das freut mich, aber ich bin auch traurig, wütend, frustriert, ängstlich, denn ich reise nicht, um vor etwas wegzurennen, ich verdränge nicht. Ich stelle mich. Allem, was da kommt. Wer mich besser kennt, weiß, dass ich das immer tue. Und dass mein …