Autor: ninavoncken

Reisen macht glücklich?

Den Artikel hab ich schon in Australien geschrieben, war aber noch unschlüssig, ob ich ihn wirklich – so ungefiltert verfasst – veröffentlichen mag. Aber ja, ich mag.: Ich muss mir da mal was von der Seele schreiben. Ich spüre in Gesprächen und beim Austausch über Social Media immer wieder diese Erwartungshaltung, dass mir die Sonne aus dem Arsch scheinen muss, weil ich gerade etwas tue, was für viele Menschen ein Leben lang ein Traum bleiben wird. Ich habe sechs Monate frei vom Job, mein Gehalt läuft weiter, weil ich es vorher auf einem Lebensarbeitszeitkonto ansparte und ich sehe Orte, die wunderschön sind und treffe wunderbare Menschen. Sammle jeden Tag neue Eindrücke, lerne, sauge auf. Da muss man jetzt aber bitte glücklich sein! Muss ich? Muss ich nicht! Bin ich einen Großteil der Reisezeit und das freut mich, aber ich bin auch traurig, wütend, frustriert, ängstlich, denn ich reise nicht, um vor etwas wegzurennen, ich verdränge nicht. Ich stelle mich. Allem, was da kommt. Wer mich besser kennt, weiß, dass ich das immer tue. Und dass mein …

Zurück in Deutschland – das Ende einer Reise

Tokio, Seoul, Hongkong, Südafrika. Das sollten die letzten Stationen dieser Reise sein. In Kapstadt sollte es enden. Voll mit frischen Eindrücken von den big five, vom Tafelberg und gebräunt von den letzten faulen Tagen in Kapstadt wollte ich in Hamburg aufschlagen. Raus aus der Reise, rein ins Büro. Mitte März sollte das sein, wenn sich der nahende Frühling schon erahnen lässt und Deutschland nicht mehr kalt und grau ist. Jetzt haben wir Mitte Februar und ich sitze im nassgraukalten Rheinland.  Vor ein paar Tagen schwitzte ich noch in Malaysia und dachte über japanische Subkulturen und koreanisches Essen in Seoul nach, streifte durch Kuala Lumpur. Jetzt sitze ich im Dunkel auf einer Schlafcouch in Lohmar und tippe diesen Artikel. Warum? Seit bald 30 Jahren habe ich eine beste Freundin. Dany. Oder Daniela (wenn ihre Mutter wütend ist). Wir freundeten uns an, als ihre Eltern schräg gegenüber unseres Hauses in einem kleinen Kaff namens Weegen ihr Haus bauten. Wir haben uns unsere Geheimnisse und Sorgen anvertraut, uns die Köpfe eingeschlagen, uns wieder vertragen  und jede Menge Mist …